Im Jahr 1767, vor 250 Jahren, war der Barockbau der Kathedrale (bis 1805 Stiftskirche des Benediktinerklosters) weitgehend im heutigen Erscheinungsbild fertiggestellt. An Mariä Himmelfahrt, 13. August, wird das Jubiläum offiziell gefeiert. Zwei Buchneuerscheinungen stellen das wunderbare Gotteshaus in den Mittelpunkt.
Höhepunkt der Feierlichkeiten ist das Pontifikalamt mit Bischof Markus Büchel am 13. August. Es wird musikalisch mitgestaltet von der Dommusik. Nach dem Gottesdienst sind alle zu einem einfachen Mittagessen eingeladen.
„Schön ist sie! Die St.Galler Kathedrale“ heisst ein neues Buch von Ivo Ledergerber (Texte) und Paul Joos (Fotos). Es ist ein Buch das durch leichte Sprache und eine wunderschöne Bildgestaltung überzeugt. Die Vernissage ist am Dienstag, 16. Mai, 18 Uhr, im Anschluss an die Domvesper (Beginn 17.30 Uhr).
Dr. Josef Grünenfelder arbeitet mit diversen Mitautoren an der Buchneuerscheinung „Die Kathedrale St.Gallen – Das spätbarocke Bauwerk und seine Ausstattung“. Auch hier findet die Buchvernissage am 28. November, 18 Uhr, im Anschluss an die Domvesper (17.30 Uhr). Beide Buchpräsentationen finden im Chorraum der Kathedrale statt. Die Verantwortlichen des Bistums und des Katholischen Konfessionsteils bitten darum, diese Termine in der Agenda zu reservieren. (thf)
Über 1000-jährige Geschichte
Im Jahr 1767, war der heutige Barockbau der Kathedrale St.Gallen (bis 1798 Stiftskirche des Benediktinerklosters St.Gallen) weitgehend fertiggestellt. Die Geschichte der Gotteshäuser am Fuss des Steinachtobels reicht allerdings über 1000 Jahre zurück. Nachfolgend eine sehr kurze Zusammenfassung:
Ursprünglich stand im Gebiet der heutigen Kathedrale das Bethaus des heiligen Gallus, bei dem der Heilige um das Jahr 640 bestattet wurde. Alle jüngeren Bauten entstanden im Umkreis dieses Gallus-Grabes. Die Existenz einer steinernen Kirche ist zur Zeit der Klostergründung im Jahr 720 überliefert. Um 830 wird bereits eine grössere Kirche errichtet. Stetige Veränderungen und Erweiterungen zeugten von der wachsenden Bedeutung des Benediktiner-Klosters St.Gallen. Im 15. Jahrhundert bauten die Benediktiner mit Hilfe der Stadtbürger einen gotischen Chor. 1755 bis 1767 entstand unter der Leitung von Fürstabt Cölestin Gugger von Staudach, dem Baumeister Peter Thumb (Rotunde mit Schiff) und Johann Michael Beer von Bildstein (Chor mit Doppelturmfassade) ein Neubau, so wie er sich heute noch präsentiert. Mit dem Barocken Neubau erreicht die Kathedrale auch ihre heutige Länge von 97 Metern. Schiff und Chor sind 27 Meter breit, die Rotunde 37,4 Meter.
Unter der Leitung des Bildhauers Christan Wenzinger hatten namhafte Künstler eine einheitliche künstlerische Ausstattung umgesetzt. Die Fläche der Deckengemälde von Josef Wannenmacher beträgt eindrücklich 2500 Quadratmeter. Josef Anton Feuchtmayr war mit mehreren Holzkünstlern verantwortlich für das prachtvolle Chorgestühl sowie die Beichtstühle.
Zum höchsten Punkt der Gewölbe sind es 27,5 Meter. Die beiden auffälligen Türme des Gotteshauses sind je 68 Meter hoch. Der Hochaltar wurde wie die Empore erst 1810 erstellt.
1798 setzte die Helvetik der territorialen Herrschaft des Klosterabtes ein Ende, das Kloster wurde auf Beschluss der St.Galler Regierung 1805 aufgehoben. 42 Jahre (1847) später erhielt St. Gallen eine eigene Diözese, nachdem es vorher zum Bistum Konstanz gehört hatte und ab 1823 dem Doppelbistum Chur/St.Gallen zugeteilt worden war. Die Stiftskirche wurde nach Aufhebung des Klosters 1824 zur Pfarrkirche und nach Errichtung des Bistums zur Kathedrale (Bischofskirche).
Zusatzinfos zum Katholischen Konfessionsteil auf www.sg.kath.ch.