Vom Bistum zum Kanton St. Gallen
Kanzler Dr. Claudius Luterbacher-Maineri wird Leiter des Ratsdienstes im Kanton St. Gallen.
Nach sechs Jahren Mitarbeit in der Leitung des Bistums St. Gallen, vier Jahre als Leiter des Rechtsdienstes und seit zwei Jahren als Kanzler und Ökonom, wird Dr. Claudius Luterbacher (34) per 1. Juli 2014 eine neue Aufgabe in der Staatskanzlei des Kantons St. Gallen antreten.
Die Staatskanzlei erfüllt sowohl für die Regierung wie auch für den Kantonsrat die Aufgaben einer Stabsstelle. Claudius Luterbacher übernimmt vom in Pension gehenden Vizestaatssekretär Georg Wanner die Leitung des Ratsdienstes. Diese Dienststelle unterstützt den Kantonsrat durch Organisation, Koordination und Administration des Ratsbetriebs, Protokollführung, Beratung, Geschäftsführung des Präsidiums und anderes mehr.
Rechtsexperte
Ein Schwerpunkt der Tätigkeit von Claudius Luterbacher in der Bistumsleitung ist die Verantwortung für Rechtsfragen im öffentlichen Recht, insbesondere im st.gallischen (Staatskirchen-)Recht. Zudem hat er als Kanzler mit verschiedensten anderen Rechtsbereichen im Privatrecht und im öffentlichen Recht zu tun. Hiermit bringt er gute Voraussetzungen für die künftige Aufgabe im Kanton mit. Der Kanzler ist nebst seinen Aufgaben in der Diözese Dozent an den Universitäten von Lugano und Fribourg, Mitglied der Expertenkommission der Schweizer Bischofskonferenz zur Weiterentwicklung des Staatskirchenrechts in der Schweiz und im Institutsrat des Institutes für Religionsrecht an der Universität Fribourg.
Seltene Chance
Das Kanzleramt hat Claudius Luterbacher erst seit zwei Jahren inne. Wieso schon der Wechsel? „Mein grosses Interesse am Politik- und Parlamentsbetrieb sowie am breiten Themenspektrum, das im Kantonsrat behandelt wird, hat mich zu diesem Wechsel motiviert“, sagt Claudius Luterbacher. Zudem sei es sehr selten, dass eine derart auf sein Profil zugeschnittene Kaderstelle beim Kanton frei werde. Er habe es sich lange überlegt, sich dann aber für die Bewerbung entschieden und nun den Arbeitsvertrag unterschrieben.
Kein leichter Abschied
Leicht fällt Claudius Luterbacher der im Sommer bevorstehende Abschied aus der Bistumsleitung nicht. „Ich werde sicher mit der Kirche verbunden bleiben“, betont er. Dazu trägt nicht nur die kurze Distanz vom heutigen zum künftigen Arbeitsort in der Pfalz bei, sondern auch beratende Aufgaben im staatskirchenrechtlichen Bereich, die er bei fachspezifischen Fragen weiterhin wahrnehmen kann. Bischof Markus Büchel bedauert den Wechsel von Claudius Luterbacher sehr. „Ein äusserst kompetenter Mitarbeiter verlässt den Ordinariatsrat des Bistums St. Gallen“, betont er, signalisiert aber gleichzeitig Verständnis für diesen Schritt seines jungen Mitarbeiters. Über die laufende Bewerbung war Bischof Markus Büchel informiert. Claudius Luterbacher bleibt noch bis Ende Juni 2014 im Amt.
(sk./sar.)