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13. Tag
Bruch in der Freundschaft
Petrus sagte zu Jesus: Wenn sich auch alle an dir ärgern, so will ich doch mich
niemals ärgern. Jesus sprach zu ihm: Wahrlich, ich sage dir: In dieser Nacht,
ehe der Hahn kräht, wirst du mich dreimal verleugnen. Petrus sprach zu ihm:
Und wenn ich mit dir sterben müsste, werde ich dich nicht verleugnen.
Das Gleiche sagten auch alle Jünger.
Mt 26,33–35
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Die Wetterhähne auf den Kirchtürmen haben ihren Ursprung in der Verleugnung des Petrus. Es ist unangenehm, daran erinnert zu werden, wie Jesus von seinen engsten Freunden verraten wurde. Haben wir diese Erinnerung nötig? Ist diese Erinnerung heilsam? Wer verleugnet wird, erlebt das als tiefen Verrat. Verleugnung fügt einer Beziehung eine tiefe Wunde zu. Umgekehrt erleben wir es als Beweis von Treue und Freundschaft, wenn sich ein Mensch zu uns bekennt.
→ Kenne ich das auch: Verrat oder Bekenntnis?
→ Die Verleugnung ist Krise einer Beziehung und zugleich Krise eines Selbstbildes (ich habe es nicht geschafft, ein Versprechen einzuhalten...). Diese Szene stellt auch mir eine weitere, ganz persönliche Frage: Wie steht es in meinem Leben mit Bekennen und Verleugnen?
→ Ich versuche, mit Petrus einen inneren Dialog zu führen: Was sage ich? Was frage ich? Was höre ich Petrus antworten?