Die Kathedrale St.Gallen war bis auf den letzten Platz voll, die Freude war gross: Am Sonntagnachmittag, den 29. September 2013, feierte Bischof Markus Büchel in einem festlichen Gottesdienst zusammen mit rund 1'200 Gläubigen die feierliche Weihe des neuen Altars, Ambos und des neuen Tauforts in der ersten Kirche im Bistum St.Gallen.
«Damit setzen wir ein Herzensanliegen des Zweiten Vatikanischen Konzils um. Endlich!» In diesen Worten fasste Bischof Markus Büchel seine Freude darüber, dass die Kathedrale St.Gallen nach 46 Jahren mit einem provisorischen Altarraum nun eine definitive bleibende Mitte erhalten hat, kurz zusammen. «Ich wünsche mir für uns als Gemeinschaft von Glaubenden mit dem neu gestalteten Altarraum ein erneuertes Bewusstsein: Wir sind Volk Gottes – versammelt um Jesus Christus!»
«Österliche Freude»
Der Kathedrale und den Gläubigen den neuen Altarraum geschenkt hat der Katholische Konfessionsteil des Kantons St.Gallen zu seinem 200-jährigen Jubiläum. «Zu unseren Kernaufgaben gehört auch die Bewahrung und Pflege unseres kulturellen Erbes», erklärt Administrationsratspräsident Hans Wüst und fügt an: «Unser Erbe lebt – welch’ österliche Freude! Der neue Altarraum macht 50 Jahre nach dem Zweiten Vatikanum dessen Neuerungen in der Liturgie vollständig sicht- und erlebbar.» Zugleich machen die bisher fehlenden wesentlichen Elemente einer Bischofs- und Pfarrkirche – der feste Bischofsstuhl, die «Kathedra», und der Taufort – die Bedeutung der Kathedrale als erste Kirche im Bistum sichtbar.
Der Domchor und das Collegium Vocale der Kathedrale unter der Leitung von Hans Eberhard brachten die spürbare Freude aller, die den festlichen Weihegottesdienst mitfeierten, eindrücklich zum Klingen im «Laudate Dominum» und in der Gallus-Messe für Chor, Bläserquartett und Orgel des 2001 verstorbenen St.Galler Komponisten Paul Huber.
Spendenziel mehr als erreicht
Die Realisierung des neuen Altarraums war äusserst anspruchsvoll. Die Steinarbeiten zur Anbringung des mit Ornamenten durchsetzten Terrazzo, mit dem die Altarinsel gestaltet ist, erforderten höchste Handwerkskunst, und der Sakralraum durfte durch die Bauarbeiten nicht beeinträchtigt werden. Zugleich mussten die Arbeiten in der kurzen Bauzeit von rund vier Monaten ab Baubeginn am 21. Mai 2013 bis zur Weihe realisiert sein, und die Kathedrale blieb während der ganzen Bauzeit für Gottesdienste sowie Besucherinnen und Besucher geöffnet.
Dies schlug sich in Gesamtprojektkosten von 1,65 Mio. Franken nieder. Davon wurde gemäss Kreditbeschluss des Katholischen Kollegiums vom 19. Juni 2012 0,9 Mio. Franken aus einer zweckgebunden Reserve entnommen. Ein Anteil von mindestens 200'000 Franken sollte durch Spenden finanziert werden. «Dieses Minimalziel haben wir dank unzähligen grosszügigen Gönnerinnen und Gönnern aus dem ganzen Kanton und darüber hinaus mehr als erreicht», streicht Verwaltungsdirektor Thomas Franck einen weiteren Aspekt der Freude und Dankbarkeit über das erfolgreich umgesetzte Projekt heraus.
Höhepunkt des Jubiläumsjahres
Die Weihe des neuen Altars in der Kathedrale durch Bischof Markus Büchel bildete den Höhepunkt des Jubiläumsjahres 2013 des Katholischen Konfessionsteils des Kantons St.Gallen. Ihren Abschluss finden die Feierlichkeiten am 19. November 2013 mit einem Festakt an der Jubiläumssitzung des Katholischen Kollegiums.
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