85. Geburtstag Bischof Ivo Fürer
Am Montag, 20. April, feiert Dr. Ivo Fürer, em. Bischof von St. Gallen, seinen 85. Geburtstag. Bischof Markus Büchel, Bistumsleitung und alle Mitarbeitenden gratulieren ihm ganz herzlich und freuen sich auf viele weitere Begegnungen mit ihm. Auch wenn die körperlichen Kräfte nachgelassen haben zelebriert Bischof Ivo immer noch regelmässig in Gottesdiensten und ist einmal wöchentlich in seinem Büro im Klosterhof anzutreffen.
Dort arbeitet er gemeinsam mit der ehemaligen Kanzlerin Margreth Küng das Archiv des Rates der Europäischen Bischofskonferenzen von 1977 bis 1995 auf. In dieser Zeit war er Generalsekretär des Rates der Europäischen Bischofskonferenzen CCEE mit Sitz in St. Gallen. Das bewährte Team fasst die vielen verschiedenen europäischen Zusammenkünfte, insbesondere die grossen Bischofssymposien und ökumenischen Versammlungen, zusammen. In diese Zeit fielen die grossen Veränderungen in Osteuropa, Bischof Ivo besuchte Bischöfe in sämtlichen Ländern hinter dem Eisernen Vorhang. Er erlebte die Lichtermärsche in der ehemaligen DDR hautnah mit, in Rumänien oder der UDSSR wurde jeder seiner Schritte minutiös überwacht. Zeitweilig besass er einen Vatikan-Pass, der ihm die Grenzen zu jedem Land öffnete.
10. Bischof von St. Gallen
Vom 1995 bis 2006 war Ivo Fürer der 10. Bischof der Diözese St. Gallen. Er war und ist über die Bistumsgrenzen hinaus bekannt als tief im Glauben verwurzelter Priester, der sich gleichzeitig nicht scheute, innerhalb der Kirche auch umstrittene Positionen zu vertreten. So ist es sicher kein Zufall, dass unter anderen der Mailänder Kardinal Martini, der als sehr progressiv galt, eine vierseitige Würdigung im Buch „Dem Volk Gottes dienen – Ivo Fürer,
Bischof und Weggefährte“ (Autor Josef Osterwalder) verfasst hatte. Fürer und Martini setzten sich auf kirchlicher Ebene für die Weihe verheirateter Männer ein. Die Rolle der Laien (Pastoralassistent(inn)en, Katechet(inn)en etc.) im kirchlichen Dienst wurde im Bistum St. Gallen gefördert und gestärkt. Entgegen einiger früherer Verlautbarungen der Glaubenskongregation hielt Ivo Fürer stets an der Ökumene fest, ein Anliegen, das er bereits auf europäischer Ebene intensiv bearbeitet hatte. In seinem Bischofsamt kam ihm zugute, dass er über ein grosses Netzwerk verfügte und die Strukturen und Repräsentanten des Vatikans bereits vor der Bischofsweihe kannte.
Promovierter Kirchenrechtler
Ivo Fürer wurde am 20. April 1930 geboren und wuchs in Gossau SG auf. Er absolvierte seine Studien in Innsbruck und Rom, die er mit dem Doktorat in Kirchenrecht abschloss. Seine Priesterweihe empfing er am 3. April 1954. (inf./Sabine Rüthemann)